12. Platz beim Saisonauftakt in Gütersloh

Trotz kurzfristiger Ausfälle durch Krankheit und Verletzungen gelingt dem TriTeam ein solider Saisonstart. Wie das Rennen weniger formal ausgedrückt lief, lest ihr in unserem Bericht vom Teamkapitän Dennis. Für die Lesefaulen gibt es weiter unten das Rennvideo! 😉

Samstag, 19.05. - Wir haben es geschafft. Wir sind ein Team, welches morgen mit 5 Leuten an den Start gehen kann. Klingt einfach, ist aber besonders für ein Teamrennen nicht leicht. Nach dem Stephan (Nasennebenhöhlenentzündung) und Markus Liebelt (Fußverletzung) kurzfristig ihren Start absagen mussten galt es schnellstmöglich Ersatz zu finden. Einen Ersatzstarter hatten wir bereits vorgesehen: Lukas Schnödewind. Als Newcomer hat er sich bei den Teamtest regelrecht in die Aufstellung gedrängt! Das ersetzt wenigstens einen der kurzfristigen Ausfälle - aber wir sind immer noch nur zu Viert. Das würde regeltechnisch reichen, ist aber sehr riskant, da ein Defekt, schlechter Tag oder Fehltritt sofort das Ende für das ganze Team bedeutet. Stephan und Ich haben uns also auf die Suche nach Ersatz gemacht. Mit Erfolg - ein weiterer unserer Neuzugänge kann. Daniel Hingst, von den Triathleten aus Greifswald, sagt uns mit den Worten "Ich bin am Samstag auf einer Hochzeit in Bremen. Ich habe mal nachgeschaut. Das sind 2.5 Stunden mit dem Auto. Ich stehe also bereit!" zu. Während Lukas vor allem durch seine Schwimmstärke überzeugt, ist Daniel auf dem Rad und beim Laufen ein Biest! Für unser Schwimmen bedeute es allerdings, dass wir hier einen Zeitverlust einkalkulieren müssen, da dies die vergleichsweise schwächste Disziplin von Daniel ist. Das wollen wir, also vor allem Stephan & Ich, aber in Kauf nehmen. Es ist nämlich kein schönes Gefühl mit nur vier Leuten am Start zu stehen... Aber wer sind jetzt die endgültigen Fünf, die es richten sollen? Das sind zusätzlich "Mister Zuverlässig" Cornelius Theus, "Ich komme immer in die Wertung" Moritz Stader und "Ich" Dennis Weu.

Sonntag, 20.05. - Wettkampftag! Wir sind alle da - auch Daniel. Nach einer Hochzeit um 05.45 Uhr losfahren, um sich dann um 10.45 Uhr mit Laktat überschütten zu lassen - ich glaube das macht nicht jeder! Unsere Taktik: Beim Schwimmen Daniel so gut wie möglich durchbringen und ihn möglichst zu einer neuen Bestzeit über die 750m im Becken zu treiben. Damit das gelingt sollte ich an Position 1 das Tempo vorgeben, Lukas hinter mir Wasserschatten für Daniel zur Verfügung stellen, Daniel an Position 3 über seine Grenze gehen, Moritz an Position 4 Daniel anschieben und Cornelius das schöne Leben im Wasserschatten genießen. Beim Radfahren sollte dann die Stunde von Daniel, Cornelius und Moritz schlagen, während Lukas und Ich hier vor allem die Ohren anlegen und den Windschatten genießen dürfen. Das Laufen sollten dann Lukas, Corni, Daniel und Ich übernehmen, während Moritz die Freigabe hatte auf dem Rad alles zu geben und anschließend alleine weiter zu laufen.

10:49 Uhr - START! Meine Vorgabe war es 1:21min/100m im Schnitt zu Schwimmen. Das ist exakt die Bestzeit von Daniel - allerdings auf 400m auf der 25m Bahn - und hätte uns letztes Jahr solide ins Mittelfeld gebracht. Allerdings ist es wesentlich schwieriger im Wettkampf ein gewisses Tempo zu schwimmen als man denkt, weshalb zur Unterstützung dieses Vorhabens Stephan am Beckenrand die Zeiten anzeigte. Leider musste ich dadurch nach 100m feststellen, dass ich 8 Sekunden zu schnell war. Das konnten wir dann zum Glück korrigieren und sind tatsächlich genau die Bestzeit von Daniel über die ersten 400m angegangen. Danach wurde es leider etwas zäh und wir retteten uns dennoch mit einem 1:23min Schnitt aus dem Wasser - was übrigens deutlich Bestzeit für Daniel ist. Inklusive des Wechsels waren wir 35 Sekunden langsamer als im letzten Jahr und damals hätte das auch für das Mittelfeld gereicht. Gestern aber nur für den vorletzen Platz. So ist das eben und es ist auch positiv zu sehen, dass sich die Liga entwickelt.

Zum Glück wusste allerdings keiner von uns Athleten zu diesem Zeitpunkt von unserer Position, sodass es mit ordentlich Druck auf den Pedalen auf die Radstrecke ging. Hier holte uns nach circa 5 Kilometern das nach uns gestartete Team aus Berlin ein. Für Corni, als ehemaliger Starter dieses Teams, bedeutete das natürlich nur eins: "Die lassen wir nicht mehr weg!". Das taten wir auch nicht. Überholten zwischenzeitlich die Berliner sogar wieder. Das lag allerdings weniger an mir. Ich war froh, wenn ich nach ein paar Sekündchen im Wind wieder den Windschatten meines Team genießen konnte. Corni, Daniel und Moritz hingegen schienen richtig Spaß dabei zu haben in der Führung den Wind zu spüren. Jedenfalls erkannte ich wenig(er) Erschöpfung und zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass Daniel alleine vielleicht sogar schneller gewesen wäre als mit uns. Das ist eben die Ironie des Teamrennens. Am Ende mussten wir in der engen Schlusspassage des Radkurses das Berliner Team wieder vorbeiziehen lassen und stiegen direkt hinter ihnen vom Rad. Die Motivation war definitiv immer noch da, so war uns im Vorfeld klar, dass Berlin einer der Podestkandidaten ist. Wenn wir beim Laufen mithalten, dann sind wir nur eine Minute hinter dem Podest. Das wäre gut.

Moritz Job war getan & Lukas, Corni, Daniel und Ich sollten es richten. Anfänglich konnten wir den Abstand zu den Berlinern gering halten und ein recht hohes Tempo mitgehen, doch nach 1.5km bekam ich dann doch zu spüren, dass ich am Freitag mit erhöhter Temperatur von der Arbeit nach Hause kam. Moritz war nicht mehr zu sehen und mir blieb nichts anderes übrig als die Signale meines Körpers zu ignorieren. Leider mussten wir in dieser Phase das Berliner Team ziehen lassen. Während Corni vor allem Lukas schob, der phänomenal sein Zweitligadebüt durchzieht, kämpfte ich 10 m weiter hinten mit Daniel um den Anschluss. Zum Glück erkannte Corni schnell meine Probleme, lies sich zurückfallen und schob mich bis wir wieder zu Lukas aufgeschlossen hatten. Daniel konnte mir und Corni alleine folgen. Dank des schiebens von Corni bekam ich dann doch nochmal die zweite Luft und konnte am Ende selbst noch etwas als Anschieber fungieren. Vor allem Daniel und Ich schoben uns teils abwechselnd, bevor es dann zum Zielsprint ging. Hier gilt: Jede Sekunde zählt! Nichts ist ärgerlicher, als am Ende mit einer Sekunde von einem anderen Team abgezogen zu werden. Daher: Alle Kräfte mobilisieren, schieben, sprinten und ins Ziel fallen. Ende.

Doch was war es wert? Vor allem Stephan hatte keinen leichten Job, schließlich wusste er seit dem Schwimmausstieg, dass wir Vorletzter sind. Sein Motivationsspruch am Anfang des Laufens mit "Ihr seid 10.! Berlin ist vorne alleine weg!" war schlichtweg eine Lüge, denn auch nach dem Radfahren waren wir auf einer der letzten beiden Positionen. Wir haben zwar nichts verloren auf dem Rad, aber eben auch nicht aufgeholt. So stand er am Zieleingang und notierte die Zeiten der nach uns gestarteten Teams. Jedes mal hoffend, dass ein Team langsamer als wir ist. Glücklicherweise, für uns, trat dieser Fall vier Mal ein, sodass wir am Ende mit der siebten Laufzeit noch den 12. Platz erkämpfen.

Was ist das Fazit dieses Wettkampfes? Nach den Ausfällen im Vorfeld haben wir das Optimum aus diesem Team rausgeholt. Jeder ist an oder über seine Grenze gegangen. Vor allem Lukas und Daniel haben bei ihrem ersten Zweitligaeinsatz eine super Leistung gezeigt, was für die Zukunft hoffen lässt. So nehmen wir das Positive aus diesem Wettkampf mit und freuen uns schon jetzt auf das nächste Rennen am 17.06. in Jena!