Die Kurve zeigt weiter nach oben

Am 18.06. stand unser so genannter "Heimwettkampf" in der Rosenstadt Eutin auf dem Plan: Die zweite Station in der 2. Bundesliga Nord und dabei der Wettkampf mit der kürzesten Anreise für unser Team. Hier galt es, den schon vielversprechenden 7. Platz aus dem ersten Rennen in Gütersloh zu bestätigen. Das Team reiste schon einen Tag früher an und sammelte mich (Corni) auf dem Weg in Lübeck ein. Wir bezogen hoch motiviert in einer Unterkunft direkt am Streckenrand Quartier. Im Gegensatz zum ersten Rennen gingen in diesem Mo (Moritz Stader) und Andre Bauschmann - das erste Mal dieser Saison „im leuchtendem Grün“ - an den Start. Ebenso Dennis Weu, Mathies Friese und ich, wie schon in Gütersloh. Ergänzt wurde das Team wieder vom Teambetreuer Stephan und dem "Mädchen für alles", Jannis.

Der Start am Sonntag in Eutin war mit 08:45 schon traditionell sehr früh und so stand am Tag vorher nur noch ein kurzer Streckentest mit leichter Aktivierung auf dem Plan. Am Abend mussten die Speicher randvoll gefüllt werden, bevor es dann schon recht früh zu Bett ging. Am Frühstückstisch am nächsten Morgen um 06:00 waren zu der für Studenten unmenschlichen Zeit die Augen aller Beteiligten noch sehr klein und es brauchte erstmal etwas, und bis die Lebensgeister des Teams erwachten. Eine Stunde vor dem Start, während alle ihr Zeug in der Wechselzone richteten, kam die überraschende Durchsage eines Neoprenverbotes: Der Veranstalter hätte angeblich 20,1 Grad Wassertemperatur gemessen und somit war die wärmende Gummipelle knapp verboten. Ich nahm das Ganze mit gemischten Gefühlen auf, hatte ich meine besten Rennen doch im geliebten Neopren gemacht. Doch es sollte eigentlich unserem schwimmstarken Team in Karten spielen, um schon eine Lücke zu den vermeintlich schwächeren Schwimmern zu reißen und damit ein Polster aufzubauen zu dem ein oder anderen schnellen Läufer aus den gegnerischen Teams. Während sich die ersten Mutigen schon im noch sehr frischen See einschwammen, kam die Info durch die Wettkampfleitung, dass sich der Start nach hinten verschiebt, da noch ein Auto von der Wettkampfstrecke abgeschleppt werden muss. Etwas ärgerlich für die Athleten, die nun zitternd am Ufer standen. Dann ging es aber recht schnell. Plötzlich hatten wir nur noch zwei Minuten zum Einschwimmen und um uns eine gute Startposition an der Startlinie zu erkämpfen. Wenig Zeit, um sich der noch wirklich frischen Wassertemperatur bewusst zu werden. Der Startschuss erfolgte prompt und ich kam ganz gut weg. Die erste Boje kam erst nach ca. 300 Metern und das Gekloppe blieb zum Glück größtenteils aus. Die schnellen Schwimmerjungs aus unserem Team, Andre und Mathis, behinderten sich in aussichtsreicher Position leider etwas gegenseitig. Wärend sich Mathis beim Umschwimmen der Boje im Seil verfing, bekam Andre, als der dahinter schwimmende bei der Befreiungsaktion einen Brustbeinschlag gegen den Oberkörper ab. Dadurch verpassten beide als (9.) und (15.) denkbar knapp den Sprung in die erste kleine Radgruppe. Dennis entstieg knapp dahinter (als 18.) dem Wasser. Mo und ich folgten mit kleinem Abstand (als 25. und 26.). Der Wechsel klappte bei allen gut und nachdem sich eine ca 25 -30-Mann-große zweite Radgruppe formiert hatte, konnte ich fünf grüne Einteiler unseres Teams zählen. Das gesamte Team saß geschlossen in der immer größer werdenden Radgruppe. Eine gute Ausgangslage, wenn auch schade, dass es keiner in die kleine Ausreißergruppe geschafft hatte. Die Radrunde war eine fünf Kilometer lange Wendestrecke durch den Ort, die viermal zu absolvieren war. Zu den Wendepunkten war die Runde immer leicht ansteigend. Das Tempo in der Gruppe war leider etwas unruhig und so richtig wollte keiner für das passende Tempo sorgen. So kam es, dass die Gruppe immer mehr anwuchs und zum Ende hin mehr als 50 Mann des 95 Mann starken Feldes sich in ihr befanden und die kleine Ausreißergruppe noch mehr Zeit gutmachen konnte. Etwas gehandikapt durch den Tritt und dadurch mit Atemproblemen kämpfend, fiel Andre leider aus der Gruppe und musste hinter dem großen Hauptfeld hinterherrollen. Zum Ende des Radparts gab es wieder Positionskämpfe um eine gute Ausgangslage und ich konnte gut im vorderen Drittel absteigen. Ein schneller Wechsel und erstmal Vollgas auf dem ersten Kilometer. Anlaufen, als wäre das Ganze ein 1000m Rennen. Später zwangsweise langsamer werden? Egal! „Was man hat, hat man“ und der Konkurrenz zeigen, dass man gut drauf ist. Ich brauchte etwa eine halbe Runde, um meinen Rhythmus zu finden und um ein paar Leute einzusammeln. Dennis war etwa 200 Meter hinter mir. Dies mit gleichbleibendem Abstand, aber wir schoben uns im Feld immer weiter nach vorn. Ein gutes Gefühl, Leute aus der ersten Radgruppe einzusammeln! Es waren zwei Runden um den Eutiner See zu laufen, in dem wir vorher schon geschwommen waren. Die Laufstrecke war mit ca. 6,5 km etwas zu lang und die letzten Meter wurden richtig hart. Die 2. Bundesliga hat mittlerweile eine enorme Leistungsdichte bekommen, sodass zehn Sekunden im Laufen leicht sechs Plätze sein können. Zum Abschluss mussten wir noch eine halbe Runde auf der Tartanbahn drehen, bevor wir durch den ersehnten Zielbogen laufen durften. Auf den letzten Metern wurde um jeden Platz gekämpft. Ich kam zufrieden als Sechzehnter ins Ziel. Dicht hinter mir war auch schon Dennis, der mich auf der Laufstrecke immer in Blickweite hatte, als Zwanzigster. Moritz kam noch als starker 43. Platz rein, gefolgt von unserm Youngster Mathis als 49. Andre kämpfte sich durch, legte noch einen soliden Lauf hin und komplimentierte die Teamleistung als 65. Teamchef Stephan war zufrieden und wir Athleten hatten wirklich alles gegeben. Es hieß es wieder warten auf die offiziellen Ergebnisse. Es kam überraschend. Wir rechneten mit einem Platz in der Top10, aber ein 6. Platz wurde es! - Womit wir alle richtig happy waren, denn das war eine Platzziffer besser als in Gütersloh. Die Kurve zeigt nach oben. Wenn es so weiter geht, ist beim nächsten Rennen am 16. Juli der 5. Platz fällig ;-).

Wir sind jedenfalls alle motiviert und haben eine gute Ausgangslage in der Liga, auf der wir nun weiter aufbauen möchten.